08. Oktober 2019: Tagesfahrt ins Biosphärenreservat Rhön
Heute fand unsere Tagesfahrt ins Biosphärenreservat Rhön statt. Wir wollten uns live ansehen, wie die Züchtung heimischer Nutztiere, wie Rhönschaf und rotes Höhenvieh in der Realität funktioniert und welche Besonderheiten es hier aus ökologischer Sicht gibt. Deshalb besuchten wir einige wenige der nachhaltig produzierenden und verarbeitenden landwirtschaftlicher Betrieben im Biosphärenreservat:
Zunächst erhielten wir bei der Landmetzgerei Kleinhenz Einblick in die Verarbeitung von Schlachtfleisch. Besonders interessant fanden wir die Etikettierung, aus der Fleischart, Geburts- und Schlachtdatum, Teilstück und Herkunft der Tiere genau hervorgeht. Die Metzgerei liefert nur einmal pro Woche an ihre Kunden, was die Verwendung der Produkte von Metger Kleinhenz in einer Großküche schwierig macht. Die Schulmena müsste ihren wöchentlichen Speiseplan sehr umstellen und hauptsächlich vegetarische Gerichte anbieten. Hierzu bräuchte es viel Kreativität und auch die Essensgäste müssten von dieser Umstellung überzeugt werden,
Die zweite Anlaufstelle war der Biohof Weber. Weber hält Rhönschafe, Wild und das rote Höhenvieh- eine vom Aussterben bedrohte Rinderrasse. Die Fleischqualität ist extrem gut, so dass Weber trotz eines relativ hohen Preises keinerlei Absatzschwierigkeiten hat. Für eine Großküche sind die Produkte aber im Alltag nicht erschwinglich, außerdem könnte Herr Weber keine ausreichende Menge an Fleisch bereitstellen.
Ähnliches gilt für das überaus leckere Brot, das Herr Weber einmal pro Woche aus einer alten Getreidesorte backt – dem Urkorn, das er selber anbaut. Dieses Korn löst wenige Allergien aus, die Zubereitung des Brotes benötigt allerdings viel Zeit, da es traditionell mit Sauerteig herstellt wird. Die Vermarktung des Brotes erfolgt ausschließlich regional im eigenen Hofladen, der von Würzburg aus nicht eben schnell erreichbar ist. Ein weiteres Knock-Out-Kriterium für eine Verwendung in der Großküche der Klara-Oppenheimer-Schule.
Übrigens betreibt Herr Weber keinerlei Werbung für sein Brot, das ist so lecker, dass Mund-zu-Mundpropaganda regelmäßig zu leeren Regalen führt!
Mitten im Naturschutzgebiet trafen wir den zum Biohof Weber gehörenden Schäfer der vom Aussterben bedrohten Rhönschafe. Er erklärte uns wie man durch Schafhaltung die Rhön naturbelassen pflegen und düngen kann. Damit wurde uns allen klar, wie der geschlossene nachhaltige Wirtschaftskreislauf und also umwelt-und klimaschonendes Leben funktionieren kann. Wir waren uns nach diesem Besuch einig, dass naturbelassene Qualität ökologisch, aber auch in Bezug auf das Fleischprodukt Sinn macht, auch wenn es seinen (gerechtfertigten) Preis hat. Und nebenbei erhält man die typischen Kulturgüter einer Region…
Der dritte Besuch galt der Brauerei Pax in Oberelsbach. Dort stellte uns Braumeister Seufert sein Betriebskonzept vor: die Verknüpfung innovativer Ideen mit dem traditionellen Bierbrauen!
Großen Wert legt er – sofern möglich – auf Biozutaten. Auch wenn die Aufnahme der Produkte der Pax-Brauerei für die Mensa der Klara-Oppenheimer-Schule nicht zur Debatte stehen- schade eigentlich :-), so haben die Studierende doch einen Einblick in ein innovatives Unternehmen erhalten, das seine Zutaten aus der Region bezieht. Vielleicht lässt sich dieses Wissen ja mittelfristig bei einem Arbeitgeber nutzen!
Zum guten Schluss kehrten wir in der Jugendbildungsstätte Volkersberg ein. Zur Verköstigung der Gäste werden nur regionale Lebensmittel angekauft, was zu einer einmaligen Auszeichnung der“ drei Disteln“ geführt hat. Es war beeindruckend zu sehen, dass es möglich ist, eine Kantine fast ausschließlich mit regionalen Lebensmitteln zu betreiben. Und dabei schmeckte das Essen einfach herrlich!